Kari, Chef Einsatzzug

In unserem Beruf gelten und helfen die vier M; «Man muss Menschen mögen».

29.04.2021
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Chef Einsatzzug
Chef Einsatzzug

 

Stell dich doch mal vor. Wer bist du?
Ich heisse Kari und arbeite als Chef Einsatzzug im Grad eines Adjutanten bei der Sicherheitspolizei in der Stadt Luzern. Seit knapp 30 Jahren bin ich nun schon Polizist in Luzern.

Warum hast du dich für den Beruf «Polizist» entschieden?
Schon als junger Bursche wollte ich immer Polizist werden. Ehrlich - ich hatte eigentlich nie einen anderen Berufswunsch. In der Familie besitzen wir einen Bergbauernbetrieb. Also lernte ich Landwirt und eigentlich gefiel mir das Arbeiten mit Tieren in der Natur sehr gut. Trotzdem war mein Wunsch, Polizist zu werden, grösser als irgendwann den Elternbetrieb zu übernehmen. So rückte ich als 21-jähriger nach der militärischen Grundausbildung in die Zentralschweizerische Polizeischule ein.

Was macht der Beruf für dich aus?
Die Abwechslung und die Verantwortung sind nebst dem Arbeiten im Team für mich wichtige Argumente. Zudem arbeitet man mit Menschen und trifft Entscheidungen in einem spannenden und dynamischen Umfeld. Die Arbeitszeiten werden flexibel festgesetzt und dem äusseren Umfeld angepasst. Rutscht einem ein privater Termin in die eigene Schicht, so kann man problemlos seinen Dienst im Team tauschen. Kurzum: Es ist ein spannender und abwechslungsreicher Job und man bleibt in der Freizeitgestaltung flexibel.

Wie war dein bisheriger Werdegang? Wo warst du bei der Luzerner Polizei schon überall tätig?
Angefangen habe ich bei der damaligen Stadtpolizei Luzern als Uniformpolizist. Seit der Polizeifusion 2010 bin ich bei der Luzerner Polizei und arbeite in der Stadt Luzern. Ich durchlief praktisch sämtliche Funktionen vom Polizisten bis zum Dienstchef. Vier Jahre lang war ich als Polizeimotorradfahrer auf der Strasse unterwegs. Auch in der Schweizer Armee war ich als Militärpolizist im Nebenamt tätig. Seit Beginn meiner Laufbahn arbeitete ich immer für die Uniformpolizei im Frontdienst. Obwohl ich die Aufgaben der Kriminalpolizei als sehr spannend betrachte, sehe ich mich weiterhin in der Uniformpolizei.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Was sind deine Aufgaben?
Als Chef führe ich den Einsatzzug 6 bei der Polizeiregion Stadt fachlich und personell. Mit meiner Stellvertretung betreuen wir aktuell 16 Mitarbeitende in ihrem Arbeitsalltag. Als Chef Einsatzzug plane und bestimme ich für sie ihre dienstlichen Aufgaben. Die Laufbahn und die Anliegen des täglichen Lebens gehören ebenso zu meinen Aufgaben. In der Tages- und Nachtschicht bin ich als Dienstchef für den operativen Betrieb in der Stadt Luzern zuständig. Dabei koordiniere ich die täglichen Aufgaben und führe den Dienstbetrieb. So unterstehen mir zirka 40 Mitarbeitende im Tagesbetrieb. Passiert im Raum Luzern ein grösseres Ereignis, z.B. ein Brand oder Verkehrsunfall, rücke ich zum Ereignisort aus und übernehme die Einsatzleitung. Bei Veranstaltungen wie z.B. der Fasnacht oder Fussballspielen werde ich als Einsatzleiter Ordnungsdienst eingesetzt. So gesehen habe ich eigentlich zwei Hauptaufgaben: Personalführung und Dienstchef im Polizeibetrieb. 

Dein Arbeitsort ist die Stadt Luzern. Was reizt dich an der Stadt? Wo siehst du besondere Herausforderungen?
Die Stadt Luzern ist der grösste Ort der Innerschweiz. Somit hat sie den Charakter einer Zentrumsstadt. Hier kommen viele verschiedene Menschen und Kulturen zusammen. Das ist einerseits spannend, birgt aber auch Potenzial für Konflikte. Die Polizei in Luzern ist so für manche Bürger die Rettung in der Not und für andere ein Problem. Dieser Spagat, für alle Menschen im gleichen Masse da zu sein, ist eine grosse Herausforderung. Dank den vielen Interessengruppen ist der Polizeiberuf in der Stadt unfassbar vielfältig und spannend. Ausserdem ist Luzern die Stadt meines Herzens.

Was war dein beruflich interessantestes/einschneidenstes Erlebnis? 
Ein eigentliches Erlebnis, welches mich verändert oder stark beeinflusst hätte, gibt es nicht. Vielmehr sind es die täglichen Erlebnisse, die mich prägen. Immer wieder interessant sind für mich Grossveranstaltungen wie Demonstrationen, Sportveranstaltungen oder die Fasnacht. Faszinierend dabei zu sehen ist, wie mit guter Polizeiarbeit ein positiver Verlauf der Veranstaltung bewirkt werden kann. Für mich einschneidend sind die Einsätze, wenn es um Leben und Tod geht. Die Schicksale, welche solchen Geschichten zugrunde liegen, bewegen auch mich. Dank den sehr guten Angeboten unserer Organisation kann man solche Momente professionell verarbeiten – was sehr hilfreich ist. 

Welche Tipps hast du für Berufsanfänger?
Geht mutig und mit offenen Augen durch die Welt, guckt euch bei erfahrenen Kolleginnen und Kollegen immer das Beste ab und übernehmt das. Seid jene Polizistin oder jener Polizist, welche oder welchen ihr selber gerne antreffen möchtet. 

Möchtest du noch etwas Abschliessendes sagen? 
In unserem Beruf gelten und helfen die vier M; «Man muss Menschen mögen».


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