Stell dich doch mal vor. Wer bist du?
Ich heisse Nadine. 2008 habe ich die Polizeischule in Hitzkirch absolviert. Inzwischen arbeite ich als Kriminaltechnikerin beim KTD (Kriminaltechnischer Dienst). Der KTD ist der Kriminalpolizei angegliedert.
Wie bist du zur Polizei gekommen?
Bereits während meiner Berufslehre als Coiffeuse habe ich die Arbeit mit Menschen besonders geschätzt. Nachdem ich die Berufsmatura absolviert hatte, suchte ich eine neue Herausforderung. Deshalb entschloss ich mich Polizistin zu werden. Auch in diesem Beruf sind unter anderem Kommunikationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen sehr wichtig. Weiter gefiel mir, dass man sich bei der Polizei sowohl fachlich wie auch persönlich stetig weiterentwickeln kann. Die Zusammenarbeit im Team ist ein weiterer Pluspunkt dieses Berufs.
Wie war dein bisheriger Werdegang? Wo warst du bei der Luzerner Polizei schon überall tätig?
Nach der Polizeischule arbeitete ich in verschiedenen Abteilungen als Uniformpolizistin. Nach Arbeitseinsätzen bei der Verkehrspolizei, beim Polizeiposten Emmen und beim Polizeiposten Ebikon war ich mehrere Jahre beim Polizeiposten in Adligenswil tätig. Im April 2020 habe ich meine Uniform abgelegt und seither arbeite ich in der Spurensicherung. Beim KTD kann ich viel Wissen und Erfahrung aus dem Uniformdienst anwenden. Trotzdem ist es eine neue Tätigkeit, in welcher es wieder viel zu lernen gibt.
Seit zwei Jahren bin ich zusätzlich Mitglied bei der Sondergruppe Peers. Die Peers sind in psychosozialer Nothilfe ausgebildete Angehörige der Polizei, welche als kollegiale Ansprechpartner zur Seite stehen. Wir sind für Mitarbeitende nach belastenden Einsätzen da, damit diese über das Erlebte sprechen können. Dies soll helfen, posttraumatische Belastungsstörungen zu vermeiden.
Wie sieht dein Arbeitsalltag heute aus? Was sind deine Aufgaben?
Bei der Polizei gibt es eigentlich keinen typischen Arbeitsalltag und jederzeit können unvorhergesehene Dinge passieren. Dies war in der Uniform so und ist nun auch im Kriminaltechnischen Dienst nicht anders. Das bedeutet auf der einen Seite, dass der Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich und selten langweilig ist, fordert aber auf der anderen Seite auch viel Flexibilität und Offenheit für Neues. Zu meiner jetzigen Aufgabe gehört die Spurensicherung an Tatorten und im Labor. Diese Spuren müssen weiterverarbeitet und Berichte erstellt werden. Dies alles erfolgt in Zusammenarbeit mit der Uniformpolizei, Ermittlern, Amtsärzten, der Staatsanwaltschaft und weiteren Stellen. Wir leisten Pikettdienst und arbeiten auch in der Nacht und an den Wochenenden.
Gibt es ein berufliches Erlebnis, welches dich besonders geprägt hat?
Es gibt einige Erlebnisse, die mich geprägt haben. Ich könnte mich aber nicht auf ein Spezielles festlegen, das mich besonders geprägt hat. Aber ich kann sagen, dass man bei der Polizei Dinge erlebt, die man in dieser Art vermutlich nicht in vielen anderen Berufen sieht. Insgesamt würde ich sagen, dass mich der Polizeiberuf als Mensch verändert hat. Ich bin persönlich sehr gewachsen und zu einem gewissen Grad auch abgehärtet, jedoch ohne dabei mein Mitgefühl verloren zu haben.
Für Personen welche ebenfalls bei der Polizei arbeiten möchten. Hast du Tipps für Berufseinsteiger?
Vertraue auf Deine Stärken! Im Polizeidienst arbeiten Personen mit den verschiedensten beruflichen Hintergründen. Einige sind administrativ stark, andere wissen genau, wie ein Fahrzeug aufgebaut ist, und wieder andere haben medizinische Kenntnisse. So kommen enormes Wissen, viel Können und die unterschiedlichsten Fähigkeiten zusammen! Ich finde es wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt und voneinander profitiert. Es ist genau diese Vielfalt, die das Team stark macht.
Möchtest du noch etwas Abschliessendes sagen?
«Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist! » (Henry Ford)