Urs Wigger, Mediensprecher

Es sind so einige Momente und Einsätze, die einem in Erinnerung bleiben.

26.05.2021
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Stell dich doch mal vor. Wer bist du?
Mein Name ist Urs Wigger, ich bin der stellvertretende Chef des Kommunikationsdienstes und in dieser Funktion einer der Mediensprecher der Luzerner Polizei. Ich habe den Dienstgrad eines Adjutanten und 1991/1992 die Zentralschweizer Polizeischule absolviert.

Wie bist du zur Polizei gekommen? Was waren die Gründe für deine Berufswahl?
Nach einer Handwerkerlehre wollte ich mich beruflich weiterbilden. Dies klappte nicht, da ich noch nicht die notwendige Anzahl Jahre an Berufserfahrung hatte. Während dieser Zeit traf ich einen ehemaligen Berufsschulkollegen. Er erzählte mir von seinem neuen Beruf als Polizist. Das fand ich spannend. Die Aufgaben einer Polizistin oder eines Polizisten sind sehr vielseitig. Es ist ein spannendes und abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld, bei dem immer der Mensch im Mittelpunkt steht. Wenn man zur Arbeit geht, weiss man nie im Voraus, was einem der Tag bringen wird. Das hat mich interessiert und aus diesem Grund bin ich Polizist geworden.

Würdest du dich wieder für den Beruf «Polizist» entscheiden?
Auf jeden Fall! Ich habe meinen Entscheid, Polizist zu werden, nie wirklich bereut. Dies, obwohl die Umstände und das Umfeld in den letzten Jahren schwieriger geworden sind.

Was war dein beruflich interessantestes/einschneidenstes Erlebnis? 
Uiuiui, da könnte ich Vieles erzählen. Es sind so einige Momente und Einsätze, die einem in Erinnerung bleiben. Positive und negative. Oftmals sind es eher Kleinigkeiten, welche besonders Freude machen. Wenn man beispielsweise jemanden aus einer misslichen Lage oder einer Notsituation befreien konnte und dessen Dankbarkeit spürt. Bleibende Erlebnisse sind auch viele positive Begegnungen mit Menschen aus allen Bevölkerungsschichten, welche ich als Privatperson so wohl nicht gehabt hätte. Aber auch negative Erlebnisse bleiben. Beispielsweise Einsätze bei Todesfällen in Familien, an die man an speziellen Tagen zurückdenkt und sich fragt, wie es diesen Personen heute wohl gehen mag. Vor ein paar Jahren gab es eine Situation, bei welcher ich an einem Einsatz mehrere Fusstritte ins Gesicht erhalten habe und dabei verletzt wurde. Solche Situationen vergisst man nicht so schnell. Sie sind auch für die Familie belastend, wenn der Ehemann und Papi plötzlich mit einem geschwollenen Auge, mit Prellungen und Blutergüssen im Gesicht von der Arbeit heimkommt. 

Wo warst du bei der Luzerner Polizei schon überall tätig?
Nach der Polizeischule, welche ich für die damalige Stadtpolizei absolviert habe, war ich während mehreren Jahren in einem Einsatzzug bei der Verkehrs- und Sicherheitspolizei tätig. Nach meinem Wechsel zur Kriminalpolizei war ich erst einige Monate in der Fachgruppe der allgemeinen Fahndung, anschliessend mehrere Jahre in der Fachgruppe Leib&Leben tätig. Im Jahr 2007 wechselte ich zum Kommunikationsdienst und bin seither Mediensprecher.

Wie sieht dein Arbeitsalltag heute aus? Was sind deine Aufgaben?
Als Mediensprecher bin ich mit meinem Team des Kommunikationsdienstes für die interne und externe Kommunikation zuständig. Das heisst, ich verfasse Medienmitteilungen und beantworte Medienanfragen zu den unterschiedlichsten Themen. Auch die Beantwortung von Fragen aus der Bevölkerung, welche via Webseite oder den sozialen Medien zu uns gelangen, ist Bestandteil meiner Aufgabe. Ich bin hauptsächlich im Büro tätig und arbeite im Grossen und Ganzen auch zu Bürozeiten. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Dies, wenn ich beispielsweise bei spontanen, grösseren Ereignissen aufgeboten werde (Schwere Verkehrsunfälle, Gewaltdelikte, Brandfälle usw.) und die Betreuung der Medienschaffenden vor Ort übernehme. Dies kann auch bei geplanten Grossereignissen wie Fussballspielen, Fasnacht, Demonstrationen usw. der Fall sein.

Die Arbeit als Mediensprecher kann auch sehr stressig sein. Bei einem grösseren Ereignis wollen alle Medienschaffenden möglichst schnell, möglichst viele Informationen erhalten. Das Telefon klingelt ununterbrochen und man hat schnell mehrere Dutzend Anfragen von verschiedenen Journalisten und Redaktionen, welche Auskünfte wollen.
Welches sind aus deiner Sicht die wichtigsten Eigenschaften die eine Polizistin oder ein Polizist mitbringen sollte?
Polizeiarbeit ist Teamarbeit, also ist Teamfähigkeit eine wichtige Eigenschaft. Als Polizist/Polizistin braucht es Einfühlungsvermögen, eine hohe Sozialkompetenz, aber auch Durchsetzungsvermögen und Ausdauer.

Möchtest du noch etwas Abschliessendes sagen? 
«Es ist eine Krankheit der Menschen, dass sie ihr eigenes Feld vernachlässigen, um in den Feldern der anderen nach Unkraut zu suchen.»
(Verfasser unbekannt).



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